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Anzahl gefundene Artikel: 7

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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
05.02.2015 Schweiz
Charlie Hebdo
Gewerkschaftsbund ZH Kanton
Personen
Stefan Keller
Charlie Hebdo
Volltext
Wie ich Charlie wurde. Gewerkschaftliche Gedanken von Stefan Keller. Eins war klar in den vergangenen Wochen: Wer den Slogan „Je suis Charlie“ verbreitete und an einer Kundgebung in die Höhe hielt, meinte nicht, sie oder er sei nun selber Karikaturist geworden. „Je suis Charlie“ hiess: Der Mordanschlag auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ ist auch ein Angriff auf uns andere. Auf unser politisches Leben, auf demokratische Errungenschaften, die persönliche Freiheit und die Freiheit der Presse. Wir akzeptieren das nicht! - „Je suis Charlie“ war eine symbolische Geste, eine Solidaritätsadresse, von Millionen geteilt in einem spontanen internationalen Protest wie es ihn nach so entsetzlichen Ereignissen viel häufiger geben sollte. Mit den Karikaturen einer kleinen Pariser Zeitschrift hatte „Je suis Charlie“ wenig zu tun. Und doch hörte man gerade unter Linken sofort Kritik daran. War ich denn naiv, als ich kurz nach dem Attentat den Slogan zum Profilbild meiner Facebook-Seite machte? Als ich einem Aufruf meiner Gewerkschaft folgte und auf dem Zürcher Bürkliplatz gegen das Attentat protestierte? Hätte ich nicht spätestens am Tag der grossen Demonstration in Paris degoutiert feststellen müssen, dass sich inzwischen obskure Trittbrettfahrer und scheinheilige Politiker an den Trauermärschen beteiligten? Fremdenfeinde, Hetzer, Profiteure des Schreckens - Leute von der Sorte, die „Charlie Hebdo“ besonders gerne entlarvt und mit den geschmacklosesten Witzen eindeckt. (…). Stefan Keller.
GBKZ, 5.2.2015.
Personen > Keller Stefan. Charlie Hebdo. GBKZ, 5.2.2015.
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01.02.2015 Schweiz
Charlie Hebdo
Personen
VPOD-Magazin
Beat Ringger
Anschlag
Charlie Hebdo
Rassismus
Volltext
Gegen den Kulturalismus: Überlegungen nach den Anschlägen auf „Charlie Hebdo“. Rassismus in neuen Schläuchen? Das abscheuliche Attentat auf „Charlie Hebdo“ fordert die europäischen Gesellschaften heraus. Jeglichem kulturell und religiös aufgeladenen Hass muss jetzt entschieden entgegengetreten werden. Die Rolle, die einst der Rassismus innehatte, übernimmt heute der „Kulturalismus“ - ein Rassismus ohne „Rassen“. Es steht ausser Frage: Die Meinungs- und die Pressefreiheit müssen geschützt werden. Für Terror wie denjenigen gegen das Pariser Satireblatt gibt es keine Rechtfertigung. Gerade deshalb muss auch eine Tendenz benannt werden, welche im Attentat selbst ebenso sichtbar ist wie in vielen Reaktionen darauf: der Kulturalismus. Er lädt die gesellschaftlichen Konflikte mit Hass und Gewalt auf. Nach den jüngsten Gewalttaten dürfte er weiter zunehmen. Der Kulturalismus hat viele Färbungen. In Europa ist derzeit die Islamophobie verbreitet, aber auch neuer Nationalismus und generelle Fremdenfeindlichkeit gehören dazu. Kulturalismus besteht im Kern aus der Behauptung, dass das Zusammenleben von Menschen mit verschiedenem kulturellem oder religiösem Hintergrund im gleichen geografischen Raum zu gefährlichen Spannungen führe. Die Angehörigen der „Ursprungskultur“ seien daher berechtigt, sich gegen „Überfremdung“ durch andere Kulturen zur Wehr zu setzen, um die eigene zu bewahren. (…). Beat Ringger.
VPOD-Magazin, Februar 2015.
Personen > Ringger Beat. Charlie Hebdo. Rassismus. VPOD-Magazin, Februar 2015.
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01.02.2015 Paris
Charlie Hebdo
Funke, Der

Anschlag
Charlie Hebdo
Volltext
Editorial. Die islamistischen Terrorangriffe in Frankreich lösten eine enorme Reaktion der Weltöffentlichkeit aus. Das Thema dominierte die westlichen Medien wie sonst gar nichts in der Woche nach den Anschlägen. Zu einem inszenierten Trauerzug gaben sich die Mächtigen dieser Welt in Folge des Angriffs die Klinke in die Hand und die erste Ausgabe der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“, die Hauptziel der Bluttat gewesen war, war innert kürzester Zeit ausverkauft. kulturellen oder ethnischen Bruchlinien. Mit 17 Ermordeten handelte es sich um den opferreichsten terroristischen Akt in Frankreich seit die rechtsradikale OAS 1961 einen Schnellzug von Strassbourg nach Paris durch eine Explosion zur Entgleisung brachte, wobei 28 Menschen starben. Eineinhalb Wochen nach dem Überfall in der französischen Hauptstadt kamen in Belgien zwei mutmassliche Terroristen bei einem Anti-Terror-Einsatz ums Leben. Der Einsatz der Belgischen Polizei hatte gemäss der Brüsseler Staatsanwaltschaft zum Ziel gehabt, jihadistische Terrorzellen zu zerschlagen. Die Ereignisse sorgten für eine Welle der Angst in Europa, auf der die RechtspopulistInnen Europas nur allzu gerne ritten, um aus den Ermordeten von Paris politisches Kapital zu schlagen. Auf einmal war der Satz „Je suis Charlie!“ praktisch überall zu lesen und Lippenbekenntnisse zur Meinungsfreiheit machten die Runde. Gleichzeitig propagierten die Rattenfänger von Rechts ihre menschenfeindlichen Parolen: (…). Die Redaktion.
Der Funke, Nr. 39, Februar 2015.
Funke, Der > Redaktion. Editorial. Nr. 39, Februar 2015.
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23.01.2015 Paris
Charlie Hebdo
Personen
Work
Oliver Fahrni
Anschlag
Charlie Hebdo
Volltext
Die Maschinerie der Radikalisierung. Work-Redaktor Oliver Fahrni über die Pariser Attentate, einen ermordeten Freund und die blutigen Zwillinge Allah und Kapital. Nun ist der Krieg, den Frankreich im Irak, in Mali, Niger, Mauretanien, Afghanistan, Libyen, Tschad und anderswo in der muslimischen Welt führt (oder kürzlich führte), auf französischen Boden gekommen. Aber keine irakischen Gotteskrieger mordeten in Paris und auch keine Bärtigen aus Kabul. Verstörend ist für Frankreich, dass die Massaker in der Redaktion von „Charlie Hebdo“ und in einem jüdischen Supermarkt von jungen Franzosen verübt wurden. Geschossen haben Kinder der französischen Vormundschaftsbehörden und ihrer Erzieher, der Vorstädte und des französischen Justizsystems. Ersatzidentität. Die Brüder Kouachi (34 † und 32 †) wuchsen im Waisenhaus auf. Amedy Coulibaly (32 †), der andere Attentäter, radikalisierte sich jung, nachdem Polizisten seinen besten Freund bei einem Töfflidiebstahl zu Tode gebracht hatten. In einem alten Video sagt Chérif Kouachi, er suche Rat für sein Leben. Den bekam er dann irgendwann von einem predigenden Knastbruder. Samt radikalislamistischer Ersatzidentität. Die Kalaschnikows der Kouachis zerfetzten am 7. Januar auch einen alten Freund aus Pariser Zeiten, den Ökonomen Bernard Maris. Da sitzt man, nur mit einem Bleistift bewaffnet, in der Redaktionssitzung, zwei Männer marschieren rein und beginnen aus Kriegswaffen zu schiessen… Das Sitzungszimmer von „Charlie“ glich dem Work-Redaktionsraum. Für die Situation danach hilft nur ein Rat des jüdischen Philosophen Baruch Spinoza aus dem 17. Jahrhundert: Nicht weinen, nicht lachen. Nachdenken! (…). Oliver Fahrni.
Work online, 23.1.2015.
Personen > Fahrni Oliver. Charlie Hebdo. Attentat. Work online, 23.1.2015
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13.01.2015 Paris
Schweiz
Charlie Hebdo
SSM Schweizer Syndikat Medienschaffender

Charlie Hebdo
Kundgebung
Pressefreiheit
Volltext
Auch eine Woche danach sind wir Charlie - mehr als je zuvor. Gedenkanlässe am Mittwoch, 14. Januar, 11.30 Uhr in verschiedenen Städten der Schweiz. Die Schweizer Journalistinnen und Journalisten, vertreten durch ihre Branchenverbände, organisieren am Mittwoch, 14. Januar 2015 um 11:30 Uhr in verschiedenen Städten der Schweiz Gedenkanlässe. Genau eine Woche nach den Attentaten auf das Satiremagazin Charlie Hebdo sollen die Anlässe daran erinnern, welch bedeutenden Wert die Pressefreiheit und die Meinungsäusserungsfreiheit für unsere demokratische Gesellschaft haben. Der Gedenkanlass in Bern findet um 11.30 Uhr auf dem Waisenhausplatz statt, weitere Anlässe in Lausanne (Place de l’Europe, 11.30 Uhr) und in Sion (Place de la Planta, 11.20 Uhr). In einigen Redaktionen werden zudem Schweigeminuten abgehalten. Wir laden Sie ein, den Versammlungen beizuwohnen, in Erinnerung an „Charlie und alle Charlies dieser Welt“. (…).
SSM, 13.1.2015.
SSM > Charlie Hebdo. Attentat. Gedenkanlass. SSM, 2015-01-13.
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08.01.2015 Zürich
Charlie Hebdo
Demonstrationen Zürich
Syndicom

Anschlag
Charlie Hebdo
Faschismus
Volltext
Blutbad bei „Charlie Hebdo“. Die Mediengewerkschaft Syndicom spricht der Redaktion und den Angehörigen all jener, die beim Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ ums Leben gekommen sind, ihr tiefstes Beileid aus. Syndicom verurteilt diesen Angriff auf die Pressefreiheit aufs Schärfste. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, dass fundamentalistische VertreterInnen einer Religion oder Ideologie unliebsame MedienvertreterInnen angreifen und jetzt sogar töten, weil sie mit deren Meinung nicht einverstanden sind. Aussagen wie diejenige von Bundesrätin Doris Leuthard („Satire ist kein Freipass“) sind in diesem Zusammenhang nicht akzeptabel. Die Ermordung unserer KollegInnen - denn nichts anderes sind die zeichnenden JournalistInnen mit ihrer spitzen Feder - war nicht nur ein Angriff auf ein Satiremagazin, sie war auch ein Angriff auf die zentralen Werte unsere Gesellschaft: auf die Freiheit und die Demokratie. Die Meinungs- und Informationsfreiheit - die Pressefreiheit! - muss verteidigt werden, denn sie ist das Fundament einer freien Gesellschaft, in der verschiedene Meinungen geäussert werden dürfen. Das Schwert ist nur dann mächtiger als die Feder, wenn sich unsere Gesellschaft von solchen Angriffen in die Knie zwingen lässt. (…).
Kundgebungen vom Donnerstag 8. Januar:
18:30 Uhr Zürich, Bürkliplatz, 18:30 Uhr, St. Gallen, Bahnhof (beim Lämmlerbrunnen)
Syndicom. Branchenvorstand Presse und elektronische Medien, 8.1.2015.
Syndicom > Charlie Hebdo. Attentat. Syndicom, 2015.01-08.
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07.01.2015 Paris
Charlie Hebdo
Faschismus
SSM Schweizer Syndikat Medienschaffender

Anschlag
Charlie Hebdo
Faschismus
Volltext
Angriff auf Charlie Hebdo und Aufruf zum Trauermarsch heute in Bern. Das Schweizer Syndikat Medienschaffender SSM zeigt sich tief bestürzt über den Angriff auf das Personal und die Redaktion der Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris. Wir sprechen den Angehörigen der Opfer unser tiefstes Beileid aus und wünschen den Arbeitskolleginnen und -kollegen die nötige Kraft um diesen Verlust zu verarbeiten. Wie zahlreiche Angriffe davor wird auch diese Tragödie nicht verhindern können, dass sich in Zukunft Journalistinnen und Journalisten für eine offene und kritische Berichterstattung einsetzen werden. Aufruf: Trauermarsch heute (7. Januar 2015), 18.30 Uhr, Bundesplatz Bern. Die Schweizer Journalistinnen und Journalisten (SSM, Impressum und Syndicom) treffen sich zum Trauermarsch: „Je suis Charlie“. Damit drücken sie ihre Trauer für die getöteten Kolleginnen und Kollegen von „Charlie Hebdo“ in Paris aus. SSM, 7.1.2015.
SSM > Charlie Hebdo. Attentat. Trauermarsch. SSM, 2015-01-07.
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